Die zahlreichen Demonstranten sind mit einer Deponie nicht einverstanden. FOTO: Axel Popanski

Schatzgrube Weißenberg – was lange währt …? Hoffentlich!

5. Januar 2023

Eine kleine Zusammenfassung: Anfang der 1990er-Jahre begann die Firma Bunte am Weißenberg den industriellen Sandabbau. Der Rohstoff Sand wurde überwiegend beim Bau des Wesertunnels gebraucht. Mitte der 2000er-Jahre wurde die Grube an die bundesweit agierende Abbruch- und Recyclingfirma Freimuth aus Bülkau verkauft. Nun gab es neue Nutzungspläne. Statt der vorgesehenen Renaturierung sollte jedoch eine Deponie der Klasse 1 für nicht recyclingfähige, gering mit Schadstoffen belastete Baumateria­lien wie Beton, Ziegel, Bitumen, Boden und Steine entstehen. 

Es regten sich Bürgerproteste. Die Bürger­initiative (BI) M.U.T. (Mit us tosamen) und die BI „Driftsethe gegen Deponien“ sorgen bis heute dafür, dass ein breiter Widerstand gegen eine Deponie am Weißenberg besteht. Seit nunmehr 14 Jahren fordern sie und mit ihnen weitere Bürger, der Gemeinderat der Gemeinde Hagen im Bremischen mit ihrer Verwaltung und Vertretern aller in Hagen aktiven politischen Parteien den Standort für Natur und Naherholung vorzuhalten und keine Bauschuttdeponie zuzulassen. 

Die Gemeinde Hagen im Bremischen schaffte mit einem rechtskräftigen Bebauungsplan für ein benachbartes Grundstück zur geplanten Deponie erste Freizeit- und Sportanlagen für eine geplante Sand­erlebniswelt namens „Schatzgrube Weißenberg“. 

Das Land Niedersachsen sehe einen Bedarf an Deponien. Im Landesraumordnungsprogramm sind aber keine Standorte dafür ausgewiesen. Die Behörden suchen auf Beschluss des Kreistages nach einem geeigneten Standort. Eine Deponie sollte immer durch die öffentliche Hand geführt werden.

Für die Prüfung, Antragsbearbeitung und Abwägung der eingegangenen Stellungnahmen und Bedenken zu den Plänen einer Bauschuttdeponie benötigte das Gewerbeaufsichtsamt (GAA) über sieben Jahre. Dann kam, Anfang September, der Planfeststellungsbeschluss, der den Bau genehmigte. Alle Gegner des Vorhabens zeigten sich entsetzt, enttäuscht und vom GAA ein wenig auf dem Arm genommen. Als Zeichen des Unmutes ob dieser Entscheidung wurde Ende September mit rund 500 Bürgern demonstriert, um damit dem Antragsteller, unter anderem, die Rote Karte zu zeigen.

Bürgermeister Andreas Wittenberg (parteilos) klagt im Namen der Gemeinde Hagen im Bremischen gegen den Planfeststellungsbeschluss, ebenso machen mehrere Bürgerinnen und Bürger und ein Naturschutzverband von ihrem Klagerecht Gebrauch.

Unsere Sanderlebniswelt „Schatzgrube Weißenberg“ muss erhalten bleiben als eines der touristischen Höhepunkte unserer Gemeinde Hagen im Bremischen.

Driftsether Deponiepläne – NABU schließt sich Klage an
Hagen. Gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Bau einer Bauschuttdeponie in Driftsethe-Weißenberg gibt es nun doch einen dritten Kläger. Wie berichtet, haben sowohl die Gemeinde Hagen, vertreten durch den Bürgermeister, als auch eine Anliegerin eine Klage beim Oberverwaltungsgericht eingereicht, der BUND entschied sich dagegen, weil er die Erfolgsaussichten als gering einstuft. Anders sieht es offenbar der Naturschutzbund (NABU): Er habe sich der Klage angeschlossen, bestätigte Frederik Eggers, Teamleiter Natur- und Umweltschutz in der Landesgeschäftsstelle Hannover, auf Nachfrage am Freitag. Hintergrund des Verfahrens ist, dass mit der Schatzgrube Weißenberg neben der geplanten Deponie ein Projekt entstanden ist, das die Rechtmäßigkeit der Deponie-Genehmigung infrage stellt.

Sie möchten das Klageverfahren unterstützen? Jeder Betrag hilft! NABU Hannover IBAN: DE47 2512 0510 0008 4448 00 BIC: BFSWDE33HAN Verwendungszweck: Deponie Driftsethe. Der NABU stellt auch Spendenquittungen aus.

(aus: Osterholzer Kreisblatt vom 19.11.2022)

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