CDU vor Ort: bei der Arztpraxis Ilka Priebe

30. Mai 2023

Am 30. Mai 2023 besuchte eine Delegation unseres CDU-Gemeindeverbandes die Arztpraxis von Ilka Priebe in Hagen. Der Zweck des Besuchs war es, einen Einblick in die Herausforderungen sowie Bedürfnisse der Landärztin zu gewinnen. 

Während des Besuchs führte uns Frau Priebe durch die sehr moderne sowie hochtechnische Praxis, in der zehn Kilometer Kabel verlegt, 1.850 Arbeitsstunden in Privatleistung erbracht wurden und die Ärztin im Herbst 2017 einzog. Nach einem sehr interessanten Rundgang durch die Praxisräume wurde ausgiebig über die besonderen Herausforderungen, mit denen Ärzte in ländlichen Raum täglich konfrontiert werden und denen sie sich stellen müssen (z.B. Ärztemangel, demografischer Wandel, begrenzte Infrastruktur, zunehmende Bürokratie usw.), gesprochen.

Im Südkreis, d.h. Hagen im Bremischen, Loxstedt und Beverstedt, werden die Landärzte knapp. Die bereits bestehende Unterversorgung wird sich in den nächsten Jahren aufgrund von (weiteren) Praxisschließungen voraussichtlich nochmals deutlich verschlechtern. Laut Auflistung der kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen gibt es in den oben genannten Gemeinden aktuell noch 16 Praxen, von denen ein Teil bald schließt bzw. nur noch reduzierte, unregelmäßige Öffnungszeiten anbietet und die für die medizinische Versorgung von ca. 41.200 Einwohnern verantwortlich sind. Somit gilt die ärztliche Versorgung als alarmierend und kann nur gewährleistet werden, weil die in unserer Region ansässigen Hausärztinnen und -ärzte keinen Dienst nach Vorschrift machen.

„Es wird immer schwieriger, Medizinstudenten für die Arbeit als Hausarzt im ländlichen Raum zu gewinnen“, so die Medizinerin aus Leidenschaft. „Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung, den vielen Diensten gehen viele junge Studienabsolventen lieber in andere Bereiche – wie zum Beispiel der Forschung – in denen es geregelte Arbeitszeiten gibt oder sie bevorzugen städtische Gebiete.“

Ein Mittel zur „Landärzte-Gewinnung“ könnten sogenannte Medizinstipendien sein, die auch Ilka Priebe seit Kurzem in Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg durchführt. Diese werden genutzt, um einerseits die vielfältigen Aufgaben des Jobs und andererseits die engen Beziehungen zu den Patienten sowie Verbundenheit mit der Region darzustellen. Ziel ist es, dadurch junge Studienabsolventen an unsere Gemeinde zu binden und ihnen das Leben in Hagen so attraktiv wie möglich zu machen. Diesbezüglich könnten u.a. Förderungen wie z.B. die Übernahme von Übernachtungs- sowie Fahrtkosten während des Stipendiums oder Eintrittsermäßigungen bei kulturellen Veranstaltungen bzw. im Fitnessstudio vor Ort diskutiert werden. 

Abschließend äußerte sich Ilka Priebe positiv über den Besuch der CDU-Delegation und hofft, dass dadurch ein Bewusstsein für die Bedürfnisse von Landärzten geschaffen wurde. Dieses können wir definitiv bestätigen, nehmen einiges mit und bedanken uns für die Gastfreundlichkeit sowie den tollen und sehr informativen Abend.

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