CDU vor Ort: bei Deichschäfer Rene Krüger in Wersabe

13. Juni 2023

Im Rahmen unserer Sommertour haben Mitglieder des CDU Gemeindeverbandes und der CDU-Fraktion im Hagener Gemeinderat die Deichschäferei von Rene Krüger in Wersabe besichtigt. Die Schäferei liegt direkt am Deich ca. 400 m südlich vom Wersaber Ortskern entfernt. Die Stallungen und auch das neu entstehende Wohnhaus gehören dem Deichverband Osterstader-Marsch. Während eines Rundgangs berichtete Rene Krüger, dass er seit 2021 Pächter der Anlage ist und gleichzeitig damit auch für die Beweidung und Pflege des 15 Kilometer langen Deichabschnitts zwischen dem Sandstedter Hafen und der Landesgrenze zu Bremen bei Neunkirchen im Landkreis Osterholz verantwortlich ist. Die 860 Schafe sind Eigentum des Schäfers und beweiden aufgeteilt in Herden zu je 100 bis 150 Tieren in der Vegetationszeit den Deich. Dadurch wird der Bewuchs kurz gehalten und die Grasnarbe durch die kleinen Klauen der Schafe gefestigt. Eine feste und lückenlose Grasnarbe ist wichtig, damit der Deich den Sturmfluten im Herbst und Winter standhalten kann. Im Winter sind die Schafe im Stall und werden hauptsächlich mit Grassilage versorgt. Die Einnahmen des Schäfers bestehen aus dem Erhalt einer Aufwandsentschädigung vom Deichverband für die Bewirtschaftung des Deiches und dem Verkauf von Schlachtlämmern.

Nach dem Rundgang und den Informationen durch Rene Krüger wurde allen deutlich, dass die Pacht dieser Schäferei – und das gilt bestimmt für alle anderen auch – , bestehend aus der Bewirtschaftung der großen Stallungen und der Haltung von 860 Schafen im Sommer auf dem Deich und im Winter im Stall mit Strohhaltung ein 24/7 Arbeitsplatz ist. Man kann diesen Einsatz und die Motivation von Rene Krüger und seinen Berufskollegen nur bewundern. Dient seine Arbeit doch in erster Linie dem Schutz der Menschen, die hinter den Deichen leben. 

Im Mittelpunkt des Besuchs und der Gespräche an diesem Samstagmorgen im Juni stand natürlich auch die Diskussion um den Wolf.  Bei einem Wolfsangriff vor zwei Jahren hat Rene Krüger mehr als 30 Schafe verloren. Größtenteils gerissen,  einige sind auf der Flucht ertrunken.  Auch danach kam es zu weiteren Angriffen und Rissen, obwohl der inzwischen errichtete wolfsabweisende Zaun mit Kosten von 30.000 Euro je Kilometer dies eigentlich verhindern sollte. Daraufhin hat Rene Krüger  8 Kangal  Herdenschutzhunde als zusätzliche Maßnahme angeschafft. Für die Anschaffung bekam er eine Förderung. Die Futterkosten für die 50 – 60 kg schweren Hunde in Höhe von jährlich 15.000 Euro muss er selber tragen. Dazu kommen Tierarztkosten und sonstige Aufwendungen.

Neben diesen zusätzlichen Ausgaben ist es aber vor allem die enorme  Mehrarbeit, die er kaum noch bewältigen kann. Die Zäune müssen ständig frei von Bewuchs sein, damit sie den Strom ungehindert leiten, mobile Zäune müssen versetzt werden, damit dort gemäht werden kann. Und das alles auf einer Länge von 15 Kilometer. Und jeder kann sich wohl vorstellen, wie viel Zeit die Haltung von 8 großen Hunden in Anspruch nimmt. Alles Dinge, die Rene Krüger zusätzlich zu seiner normalen Arbeit als Schäfer leisten muss.  Und am Ende des Tages muss er sich auch noch für die ihm aufgezwungenen Herdenschutzmaßnahmen gegenüber Touristen, Hundehaltern und Anwohnern rechtfertigen, die sich durch  die Zäune und Hunde – vielleicht ja auch verständlich – gestört fühlen. 

Die CDU hat zum Wolf eine klare Meinung:

Die vom Wolf getöteten Schafe, Rinder und Pferde sind ein Ergebnis ideologisch geprägter Politik und falscher Gesetze. Die enormen Kosten und Mehrarbeiten für wolfsabweisende Schutzmaßnahmen, getragen von Tierhaltern und dem Steuerzahler, ebenso.

Die rot-grüne Landesregierung in Hannover und deren Landtagsabgeordnete aus unserer Region haben außer Beileidsbekundungen und Lippenbekenntnissen nichts unternommen, um hier entschieden gegenzusteuern. Gesetze kann man ändern oder man kann wenigstens versuchen, sie zu ändern.

Noch haben wir engagierte  Schäfer wie Rene Krüger aus Wersabe. Aber wie lange noch?

Wir haben den Wolf in unserer Region nie gebraucht oder vermisst. Das gilt auch für die Zukunft.

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