CDU stimmt für Windpark Bramstedt-Lohe

1. September 2021

Der aktuelle Bericht des Weltklimarates und die verheerenden Folgen der Flutkatastrophe haben uns eindeutig aufgezeigt, dass wir beim Klimaschutz schneller werden müssen. Die Anzahl der Windenergieanlagen muss mindestens verdoppelt werden und daher war und ist die Ablehnung des Windparks in Bramstedt-Lohe eine klare Fehlentscheidung. Die damaligen Diskussionen haben an Brisanz und Aktualität zugenommen und sollten daher neu aufgenommen werden. Die Hagener CDU wird sich daher weiterhin für den Bau des Windparks in Bramstedt-Lohe einsetzen.

Die CDU-Fraktion im Hagener Gemeinderat hat die langwierigen Planungen des Windparks in Bramstedt-Lohe immer unterstützt und somit auch der Aufstellung der Flächennutzungsplanänderung zum Bau von 3 Windenergieanlagen (WEA) in diesem Gebiet zugestimmt. In der entscheidenden Ratssitzung hatte eine knappe Mehrheit von 11 : 10 Ratsmitgliedern dies klimaschonende Projekt zum Ausbau der Erneuerbaren Energien abgelehnt und somit wohl endgültig zu Fall gebracht. Wir waren und sind immer noch entsetzt über die ablehnende Haltung von SPD, Bündnis90/Die Grünen und den Freien Wählern. Alle erforderlichen Bedingungen in den Bereichen Abstand zur Wohnbebauung, Schutz von Natur, Tieren und Pflanzen, Abschalten bei Überschreitung von Richtwerten (z.B. Schattenwurf) wurden durch die Betreiberfirma ENERGIEKONTOR abgearbeitet und erfüllt. Sogar eine bedarfsgerechte Befeuerung (nächtliches Blinken nur bei sich nähernden Flugzeugen) sollte zum Schutz der Anwohner installiert werden. Auch der Landkreis Cuxhaven hat auf Anfrage bestätigt, dass dieser Windpark errichtet werden darf. Es ist bedauerlich, dass man nur aus wahltaktischen Gründen diesen Windpark abgelehnt hat, obwohl sich eine große Mehrheit der Anwohner in einer Unterschriftenaktion für die Realisierung ausgesprochen hat. Für die CDU ist es ein absoluter Widerspruch, dass führende Berufspolitiker der SPD und der Grünen auf Bundes- und Landesebene immer wieder öffentlich den Ausbau der Erneuerbaren Energien fordern und dann die Kommunalpolitiker diese Projekte vor Ort blockieren.

Man muss sich an dieser Stelle doch mal die Frage stellen, wie denn der Ausbau der regenerativen Energien gelingen soll; zumal wir aus der Kohle aussteigen und gleichzeitig die E-Mobilität in allen Verkehrsbereichen ausbauen wollen. Dazu muss man wissen, dass im Jahr 2018 nur ca. 40 % der gesamten Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen kam. Es ist also noch ein weiter Weg. Natürlich verändern Windräder und Photovoltaikanlagen in der Fläche das Landschaftsbild und bedeuten ein Eingriff in die Natur. Aber Klimaschutz ist auch Artenschutz und ohne unsere jetzigen Klimabedingungen wird es auch Auswirkungen auf die Artenvielfalt geben. Die drei Windräder in Bramstedt-Lohe sollten auf intensiv genutztem Grünland errichtet werden. Auf solchen Flächen stehen die meisten Anlagen und der Eingriff in die Natur ist eher gering.

Hier ein paar Fakten, welche positiven Auswirkungen der Windpark Bramstedt-Lohe auf den Klimaschutz und auf die Wirtschaftskraft unsere Gemeinde haben würde:

  • die drei geplanten Windenergieanlagen mit einer Höhe von 200 Metern, einem Rotordurchmesser von 140 Metern und einer Leistung je WEA von 4,2 Megawatt (MW) hätten einen Energieertrag pro Jahr von ca. 38 Millionen kWh.
  • damit zu versorgende Haushalte (vier Personen mit einem angenommenen Verbrauch von 3.500 kWh pro Jahr) :  10.850 Haushalte
  • Einsparung von 25.346 Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr
  • Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde innerhalb der Laufzeit von 20 Jahren: ca. 2,4 Millionen Euro
  • zusätzliche Kaufkraft in der Gemeinde durch Pachtzahlungen innerhalb der Laufzeit von 20 Jahren: ca. 3,4 Millionen Euro

Diese Zahlen belegen eindeutig, dass die Parteien, die den Windpark in Bramstedt-Lohe abgelehnt haben, nicht nur unserem Klima, sondern auch dem Gemeindehaushalt und der hiesigen Wirtschaft großen Schaden zugefügt haben. Wenn Ratsmitglieder hier eine Neiddiskussion aufgrund der Pachtzahlungen an die Landeigentümer als Grund für ihre Ablehnung anzetteln, kann man das nur als schäbig und dumm bewerten. Die Einnahmen müssen versteuert werden, bzw. fließen größtenteils durch den Konsum in die hiesige Wirtschaft zurück.

Die CDU-Fraktion wird auch zukünftig Projekte zum Schutz unseres Klimas unterstützen. Wenn damit zusätzliche Einnahmen für die Gemeinde und unsere Bürgerinnen und Bürger verbunden sind, nehmen wir diese natürlich dankend an.

Udo Allmers

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